Dauerwelle – Guide zum Thema Dauerwelle
Inhaltsverzeichnis
Bin ich überhaupt ein Typ für eine Dauerwelle? Machen Sie einen gefahrlosen Locken-Test. Einfach Haare mit Sprühfertiger anfeuchten, dann Klettwickler oder Papilloten eindrehen. Trockenes Haar können Sie mit Hot Curls (Wicklern zum Aufheizen oder einem Lockenstab formen.
So sehen Sie auch, um wieviel eine Dauerwelle Ihr Haar optisch verkürzt und wieviel der Friseur abschneiden darf.
Diese Frage stellen sich nicht nur Frauen, sondern auch bei Männern wird die Dauerwelle immer beliebter.

machen sie das Haar kaputt?
Das kommt auf die Haarstruktur an. Gesundes, kräftiges Haar wird mit dem chemischen Eingriff weniger Probleme haben als poröses, strapaziertes.
Thema Dosierung: Wer’s übertreibt und sich alle drei Monate locken läßt, riskiert letztendlich, daß sein Haar stumpf aussieht und schlimmstenfalls sogar abbricht.
wie lange halten sie?
Das ist von Welle zu Welle verschieden. Eine saure Dauerwelle z. B. halt im Schnitt vier bis sechs, eine alkalische sechs Monate und länger. Ansatzwellen sind nach ein oder zwei Monaten verschwunden.
Nicht vergessen: Jede Dauerwelle lockert sich nach 14 Tagen und verliert rund 20 Prozent Ihrer Spannung.
kriege ich die auch zu Hause hin?
klar, allerdings brauchen Sie hier sie helfende Hand einer Freundin. Der Markt bietet jede Menge einfach zu handhabender Produkte – in der klassischen Flüssigwelle für Geübte bis zur Schaumdauerwelle für Einsteiger.
Erhältlich in verschiedenen Varianten, je nach Haarzustand. Wollen Sie jedoch auf Nummer Sicher gehen, lassen Sie lieber einen Profi ran.
Der macht als erstes eine Analyse der Haarstruktur. Danach wählt er Produkt und Technik aus und gibt zudem noch Tipps für das Styling zu Hause.
was genau macht der Friseur?
Bevor der Friseur loslegt, müssen einige Fragen geklärt werden.
1. Wie stark ist das einzelne Haar und welche Form hat es?
Eine Messung verschafft hier Klarheit. Ein normales mitteleuropäisches Haar ist übrigens 0,06 mm dick.
2. Wie ist die Haarstruktur?
Trocken, strapaziert, gesplißt oder eher fettig, schlapp? Dann wird das Haar durchshampooniert. Defekte Stellen werden mit einem speziellen Vorbehandlungsmittel ausgeglichen, damit die Well-Lotion ihre Wirkung gleichmäßig entfalten kann. Nun dreht der Friseur das Haar auf Wickler. Die Enden werden dabei mit Spitzenpapier vor dem Abknicken geschützt.
Der entscheidende Moment: Die Dauerwellflüssigkeit kommt aufs Haar, muß einwirken und wird anschließend sorgfältig ausgespült.
Die Fixierung läßt sich hinterher am besten mit einem Schwamm oder einer Flasche auftragen. Nach dem Auswaschen werden die Wickler gelöst, das Haar shampooniert und mit einer sauren Spülung gepflegt.

Saure Dauerwelle
was ist das?
In den 60ern entwickelt, bis in die 80er hochgelobt: saure Dauerwellen. Diese Form ist zwar nicht so haltbar wie eine mildalkalische, dafür aber wesentlich haarfreundlicher. Charakteristisch für eine saure: der pH-Wert 6,5 bis 7.
Aber: Vor einigen Jahren mußten immer mehr Friseure feststellen, daß es bei der sauren Dauerwelle an Hautverträglichkeit hapert. Das eingesetzte Reduktionsmittel – ein Ester (Alkohol-Säure-Verbindung) – sorgte für jede Menge Allergien.
Außerdem dringen die großen Ester-Moleküle nur ungleichmäßig ins Haar ein und beeinflussen das Wellergebnis. Viele Hersteller reagierten postwendend:
Der bedenkliche Wirkstoff wurde entfernt, die Rezeptur neu aufbereitet. Das Ergebnis ein esterfreies, hautschonendes Produkt mit relativ niedrigem pH-Wert für ein einheitliches Wellbild und schöne Locken.

Dauerwellen
heißt das mehr Volumen?
Nicht unbedingt. Fehlt den Locken Sprungkraft, hängen sie wie müde Spaghetti am Kopf, kann auch von Volumen nicht die Rede sein. Wer mehr Volumen will, ist mit einer Ansatzwelle gut beraten.
Wird z.B. bei einem Bubikopf das Deckhaar am Oberkopf auf große Wickler gedreht, sieht das Ergebnis gleich fülliger aus. Auch in den Labors tut sich einiges: Viel Volumen, ähnlich wie bei Naturwellen, und ein lebhaftes Wellbild heißen die Ziele der aktuellen Dauerwellforschung
Dort entstand jetzt eine völlig neue Dauerwelle, mit der sich das Wellbild noch während des Wellvorgangs individuell verändern läßt.
Der Trick: ein »Modellierfluid«. Vor dem Fixieren werden die Wickler entfernt, das Fluid aufgesprüht und die Locken per Spezialkamm modelliert. So kann man Übergänge und Konturen gezielt auf den Schnitt abstimmen.
- Spezial Thema Dauerwelle Mann mit Bildern und Tipps!
Ansatzwellen
wofür sind sie gut?
Die beste Methode, um mehr Stand und Volumen in platte Haaransätze zu bekommen, herausgewachsene Dauerwellen schonend wieder aufzufrischen und verstärkt Schwung in kurzes und feines Haar zu bringen.
Der Clou: Die Partien, die nicht geformt werden sollen, bleiben mit einer Spezial-Gummikappe während der Behandlung geschützt. Ähnlich funktioniert Dauerwell-Blockierfolie.
Teilwellen
für wen sind sie geeignet?
Ungleichmäßige Naturlocken kriegen mit einer Teilwelle den richtigen Dreh. Asymmetrische und Kurzhaarschnitte, bei denen lediglich einzelne Partien betont werden sollen, bekommen mehr Pfiff.

Dauerwellen und Tönen gleichzeitig
geht das?
Seit neuestem fast. Bisher galt die Empfehlung, nach einer Dauerwellbehandlung mindestens zwei Wochen mit dem Tönen zu warten.
Der neueste Knüller der Farbexperten: eine ammoniakfreie Intensiv-Tönung, die bereits einen Tag nach einer frischen Dauerwelle angewendet werden kann.
Auch toll: Pflanzenfarben, die lediglich durch Wärmeeinwirkung das Haar zum Quellen bringen, die im Faserstamm des Haares eingelagerten Farbpigmente dabei aber nicht angreifen. Im Gegenteil: Das Haar wird mit einem Schutzfilm versiegelt, glänzt schön.

Strapaziertes Haar
sind Dauerwellen dann tabu?
Nicht unbedingt. Doch meist ist bei strapaziertem Haar der Ansatz -gesund und kräftig, Längen und Spitzen dagegen gesplißt und ‘porös. Verständlich, daß eine kräftige Dauerwelle die Schäden noch verschlimmern würde.
Zudem erweist es sich als schwierig, ein gleichmäßiges Well-Ergebnis zu erzielen. Ein Problemfall, für den es jetzt eine maßgeschneiderte Dauerwall-Lösung gibt.
Die Technologie der »denkenden« Dauerwelle ist simpel: Die geschädigten Haarpartien sind – physikalisch gesehen –negativ geladen.
Die Well-Lotion steckt voller positiv geladener Regulatoren. Diese feinen Sensoren analysieren die Haarstruktur und lassen – je nachdem wie gesund die Partie ist – mehr oder weniger Dauerwellwirkstoffe ins Haar eindringen.
Der Haaransatz wird somit stärker und die Spitzen schwächer umgeformt.
Ergebnis: harmonisch fallende Wellen. Außerdem enthalten verschiedene Pflegestoffe, die sich an die defekten Stellen anlagern.
Mild-alkalische Wellen
was versteht man darunter?
Der ungeschlagene Favorit unter allen Well-Formen und weniger strapaziös als die klassische Alkali-Welle (hier liegt der pH-Wert bei 9,5) sind mild-alkalische Präparate.
Sie liegen pH-Wert-mäßig gesehen im Bereich von 7,5 bis 8,5 und enthalten einen Wirk-stoff- und Pflege-Cocktail, bestehend aus Thioglykolsäure, Ammoniak, Wasserstoffperoxid, Collagen und Keratin.

Die erste Dauerwelle
wer hat sie gelegt?
Tatort Paris: Anfang des 20. Jahrhunderts experimentierte ein geschäftstüchtiger Barbier namens Karl Nessler in Sachen Dauerwelle.
Er tränkte drei Haarsträhnen seiner Freundin mit einer Ammoniaklösung, wickelte sie schraubenförmig um Metallstäbe und erhitzte diese stundenlang mit einer glühenden Zange. Ergebnis: Haarausfall, eine schmerzhafte Brandblase und eine dauerhaft gewellte Haarsträhne.
Dauerwellen
wie trockne ich sie am besten?
Ihre Dauerwell-Locken springen besonders elastisch und schön auf, wenn Sie sie nach dem Waschen erst mit einem angewärmten Frotteetuch vorsichtig ausdrücken (nie rubbeln!), dann mit einem dicken Klecks pflegendem Schaumbalsam kurz aufkneten, lufttrocknen lassen.
Tip für alle, die es eilig haben: Ein mehrstufiger Profi-Fön mit Softdüse und Diffusor-Aufsatz trocknet das Haar schonend, ohne zu zerzausen.
Stylingprodukte
extra für dauergewelltes Haar?
Gibt’s reichlich und immer mehr. Zum Beispiel Forming-Schaum für mehr Volumen, Fixier-Spray für mehr Sprungkraft, Styling-Gel und Fresh-up-Spray für mehr Elastizität.
Die Wirkweise: Stylingprodukte für dauergewelltes Haar halten die Locken geschmeidig, ohne sie zu beschweren, machen das Haar bis zu 10 Prozent kräftiger, ohne es auszutrocknen, und enthalten gleichzeitig eine Riesenportion Pflegevitamine.
Kämme
welche sind richtig?
Breitzinkige, handgesägte Kämme (zum Beispiel aus Horn), denn die haben keine scharfen haarverletzenden Preßnähte, und Bürsten mit einer Kombination aus weichen Natur- und abgerundeten Kunststoffborsten.
Perfekt zum Entwirren: Skelettbürsten aus weichem Kunststoff. Tip: Beginnen Sie bei längerem Haar mit dem Auskämmen immer an den Spitzen, und arbeiten Sie sich dann langsam hoch.
Dauerwellenqualität
wird sie durch silikonhaltige Produkte gemindert?
Durchaus möglich. Silikon-Polymere, -Öl und -Tenside (sie stecken in verschiedenen Haarsprays und -gelen, Two-in-One-Shampoos und Spitzenfluids) bilden einen stabilen Schutzfilm um das Haar, kitten dabei kleine Schäden und sind mehr oder weniger wasserunlöslich – sie werden beim Waschen also nicht entfernt.
Es kann allerdings passieren, daß bei einer Dauerwellbehandlung die Wellflüssigkeit nur schlecht ins Haar eindringt.
Deshalb: Augen auf beim Produkte-kauf, Bezeichnungen wie Dimethicone, Dimethiconol und Quarternium 80 weisen auf Silikon hin! Wollen Sie allerdings auf Nummer Sicher gehen, reinigen Sie Ihr Haar lieber vorher mit einem speziellen Neutralisations-Shampoo oder einem sogenannten Haar-Peeling.
Kurze Haare
muß ich auf Dauerwellen verzichten?
Nein. Die Lösung heißt. Volumenwelle. Diese brandneue und extra für sieben bis zehn Zentimeter kurzes Haar entwickelte Wickeltechnik arbeitet mit einem Trick:
Die Haarsträhnen werden jeweils mit einem Volumenpapier beklebt, auf diese Weise um circa fünf Zentimeter verlängert und dann mit einem Wickelstab aufgedreht und festgeclipt.
Schwer im Kommen ist eine Form der Volumenwelle, die das tägliche Styling ersetzt. Sie ist allerdings auch nicht so lange haltbar wie eine normale Dauerwelle, bleibt nur bis zu acht Wochen im Haar.
Spezial-Pflege dauergewelltes Haar
wirklich nötig?
Ja, denn eine Wehbehandlung bedeutet immer das Aufquellen des Haares. Die Folge: starker Fett- und Feuchtigkeitsverlust. Außerdem wird die schuppenartige Cutikula aufgerauht, die haareigene Schutzfunktion somit gestört.
Pflegen Sie deshalb mit System: Ideal sind die neuen supersanften Shampoos für strapaziertes Haar. Vor dem Auf-massieren mit warmem Wasser verdünnen.
Aufbau-Lotion zum Ausspülen glättet die Schuppenschicht, Repair-Kur zum Einkneten verbessert die Struktur, Flüssighaar-Produkte kitten Schadstellen, und Feuchtigkeitsspray gibt wieder neue Elastizität.
Dauerwellen mit Schutzwirkung
gibt es die?
Ja. Sie gehören zur neuen Dauerwell-Generation, arbeiten im pHneutralen Bereich und locken das Haar im Schongang – Dauerwellen mit eingebauter Schutzfunktion.
Ihr Geheimnis: der Inhaltsstoff Arginin, eine von neunzehn natürlichen im Haar vorhandenen Aminosäuren. Während der Wehphase verbindet Arginin für kurze Zeit die Keratinketten miteinander, macht so das Haar stark und schützt dessen Faser.

Dauerwellen
warum halten sie manchmal einfach nicht?
Schlaffe Locken trotz frischer Dauerwelle können einen ganz schön auf die Palme bringen. Schuld daran muß nicht unbedingt das falsche
Produkt sein. »Es gibt Haarformen, nämlich bandartige mit elliptischem flachen Durchmesser, die die Wehflüssigkeit nicht richtig aufnehmen und sich nur schwerlich umformen lassen.
Rundes Haar dagegen hat von Natur aus schon wesentlich mehr Elastizität und Spannkraft.
Unser Tip: Machen Sie den Haar-Check. Mit einem speziellen Meßgerät beim Friseur geht das blitzschnell, und Sie ersparen sich unnötigen Ärger!
Spitzenpapier
muß Spitzenpapier unbedingt sein?
Auf jeden Fall! Bevor die Haare strähnenweise auf Wickler gedreht werden, müssen die Spitzen in vliesartigem sogenannten Spitzenpapier verpackt werden – eine Wickelhilfe für den Friseur und eine Schutzmaßnahme fürs Haar, damit die Enden nicht umknicken, unschön krisselig werden oder brechen.
Kaltwelle
was soll das bedeuten?
Sie waren die Revolution der 40er. Zum erstenmal konnte beim Formen der Haare auf die strapaziöse Überhitzung verzichtet werden. Verantwortlich dafür: zwei chemische – alkalische – Vorgänge (Well- und Fixierprozeß), die sich optimal ergänzen. Heute ist der Chemieanteil noch geringer und wird durch eine sanfte Rotlicht-Bestrahlung ergänzt.
Wasserwelle
was ist das, und wie macht man sie?
Bei der klassischen, handgelegten Wasserwelle, auch Fingerwelle genannt der Hit in den 20er Jahren wird das nasse Haar erst gekämmt, dann ganz sorgfältig mit der Handkante zu Wellen geschoben und getrocknet.
Eine Methode, die nur noch wenige Friseure heute beherrschen! Zum Fixieren der Wellen nimmt man Festiger und kleine Wellkämmchen, Nadeln oder Clips.
Chemisch gesehen, passiert bei der Wasserwelle folgendes: Das Haar wird angefeuchtet, die im Haar befindlichen Salzbindungen dadurch gelockert. Folge: Das Haar läßt sich jetzt leichter umformen.
Beim Trocknen verdunstet das Wasser, die Salzmoleküle verbinden sich erneut, die Frisur hält – bis zur nächsten Wäsche. Wasserwellen sind also nicht von Dauer! Unser Tip: Haben Sie gleich langes Deckhaar und suchen nach der ultimativen Partyfrisur, dann lassen Sie sich beim Friseur doch mal eine Wasserwelle legen!

Langes Haar und Dauerwelle
paßt das zusammen?
Na klar. Allerdings gibt’s einiges zu bedenken: Das Haar sollte auch wirklich ganz gesund sein, der Friseur ein mildes Well-Produkt verwenden und darauf hinweisen, daß der Ansatz in Zukunft regelmäßig nachgewellt werden muß.
Bei ganz langem Haar sind erstens die ausführliche Beratung und zweitens ein passender Langhaarschnitt wichtig.